· 

Tomatenpflanzen im Freiland, geht das?

tomaten im freiland - ohne schutz - ja geht denn das?

Ja, das geht wirklich.

Meine Tomaten stehen bei Wind und Wetter draußen, ganz ohne Schutz.

Wie meistens gibt es allerdings ein ABER....

Zum einen überlebt natürlich nicht jede Tomate einfach so im Beet.

Hierfür benötigt es Sorten die mit Freilandanbau gekennzeichnet sind. Und auch dann klappt das nur, wenn du einige Anwendungs-Tipps beherzigst.

  1. Wie schon geschrieben, es sollte auf der Verpackung vermerkt sein das die Sorte Freiland geeignet ist. Schau dich bei alten Sorten oder Erhaltungssorten um. Dort ist die Chance etwas passendes zu finden höher. Oder frag einmal bei alten Bäuerinnen/Bauern oder dem zugereisten Nachbarn in der Gartensiedlung nach. Die haben solche Samen tatsächlich sehr häufig aus der Heimat mitgebracht und im Schrebergarten angepflanzt.
    Pflanzenbörsen sind ebenfalls ein Ort bei dem es sich lohnt nach zu forschen.
  2. Die Anzucht ist wie bei herkömmlichen Tomatensorten.
    Am Besten beginnst du jetzt (Anfang bis Mitte März) die Pflänzchen auf der Fensterbank vor zu ziehen.
  3. Sobald du die Tomaten ins Beet setzt, das ist in der Regel Mitte Mai nach den Eisheiligen - bedeckst du die gesamte Erde im Tomatenbeet flächig mit Stroh oder Heu bis bündig dicht an den Stängel (Heu mögen übrigens die Regenwürmer lieber).
    Besorge dir das Mulchmaterial als Ballen beim Landwirt oder frage bei einem Reitstall nach. Das ist deutlich günstiger als es bei einem Tiefutterhersteller zu erwerben.
    Setze die Tomaten leicht tiefer ins Beet als sie im Topf waren. An den Stängel bilden sich so zusätzliche Wurzeln.
    In dem Maße wie die Tomaten wachsen mulchst du mit, bis auf etwa 15 bis 20 cm Höhe. So können keine Pilze vom Boden aus an die Pflanzen gelangen und du benötigst deutlich weniger Gießwasser da kaum etwas verdunstet.
  4. Zusätzlich sprühe deine Pflanzen sorgfältig alle ein bis zwei Wochen mit einem Wasser - Milchgemisch ein (Verhältnis 3 : 1). Es braucht keine Frischmilch sein, H-Milch funktioniert ganz wunderbar. An den weißen Milchflecken musst du dich nicht stören. Die spülen sich mit dem nächsten Regen ab.

Also...mach doch mit und versuche es einfach einmal. Du kannst ja erst einmal mit zwei oder drei Pflanzen beginnen.

Mein Tipp

Um nicht pikieren zu müssen säe ich Tomatensamen in mit Kokoserde gefüllte Klopapierrollen.
Sobald sich nach den Keimblättern das erste richtige Blattpaar gebildet hat, stelle ich meine Pflanzen hell aber kühl. Das hat den Vorteil dass sich das Längenwachstum verlangsamt und die Pflanzen schön kompackt werden.
Wenn die ersten Wurzeln durch die Pappe wachsen topfe ich die Tomatenpflänzchen mit der Rolle in einen Topf der nur ein klein wenig größer ist. Das mache ich insgesammt zwei Mal und dann können die Tomaten in der Regel auch schon nach draußen ins Beet.

Wohlgemerkt:

Das klappt bei normalen Sommern. Sollte es wieder erwartend dauer-regnen oder es einen Temperatursturz geben solltest du die Pflanzen besser trotzdem schützen, den ich denke das schafft dann auch die beste Freiland-Tomate nicht.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0