Meine Tops & Flops zu Erhaltungsorten 2021

Tops und Flops 2021

Zugegeben, das Jahr 2021 war für einige Pflanzen das Aus und für andere der Mega-Booster.


Da wir im Außenbereich wohnen dürfen wir kein Gewächshaus bauen. Dementsprechend müssen all meine Gemüse Freiland geeignet sein. Ein interessantes Versuchsfeld für mich und vielleicht Gemüsetipps zum Nachanbau für das kommende Jahr für dich.

 

Erst einmal eine kleine Übersicht zu unserem Gemüsegarten:

 

Die Lage

Der Garten liegt etwas geschützt unterhalb des Straßenniveaus.

Der größte Teil des Gartens ist durch Hecken, Bäume und Mauern umsäumt, so dass im Garten ein guten Mikroklima entsteht. Trotzdem ist die Fläche offen genug dass etwas Wind geht und die Pflanzen nach Regen gut und schnell abtrocknen können so das ich kaum Mehltau und Schimmelbefall habe.

 

Die Beete

Ich habe keine extra angelegten Beete. Sie sind durch Abdeckung der Rasenfläche mit Pappe und Mulch entstanden.

Ich versuche es zu vermeiden, dass die Erde in den Gemüsebeeten offen liegen. Nach der Bepflanzung werden sie gut mit Laub, Heu, oder Rasenschnitt bedeckt. Lediglich Holzhäcksel nutze ich nicht.

 

Das Düngen

Im Herbst bekommen meine Beete eine dicke Schicht (mindestens 20 cm) Pferdemist.

Bis zum Frühjahr ist aus der untersten Schicht hervorragender Humus geworden. Im Sommer dünge ich dann lediglich wenn ich sehe dass es einer Pflanze an etwas mangelt.

 

Das Wässern

Durch die dicke Mulchschicht brauche ich auch in heißen Jahren fast nicht wässern.

 

Nun aber erst einmal zu meinen Favoriten (alles Erhaltungssorten) die solwohl im heißen, trockenen Sommer 2020 als auch im nassen, kühlen Sommer 2021 sehr gut gediehen sind



Meine Tops für den Hausgarten 2021



Kürbis: "Black Futsu"

Eine alte japanische Sorte.
Die Früchte sind rund, kleiner ( etwa 1 - 3 Kg) und etwas abgeflacht.

Das Fruchtfleisch ist tieforange am Rand ins grünliche übergehend und hat ein süß-feinnussiges Aroma. Es ist wenig wässrig mit hoher Trockenmasse.
Futsu Black ist ausgereift gut lagerfähig.


Zucchini: "Zucchino rugoso friulano"

Übersetzt heißt das "gefalteter Zucchino aus dem Friaul".

Eine der besten Zucchini-Sorten die ich kennen. Sie ist im Handel bei uns nicht erhältlich.
Diese leuchtend gelbe Sorte mögen auch Menschen die ganz und garnicht auf dieses Gemüse stehen, denn sie hat tatsächlich Eigengeschmack weil sie beim Kochen sehr wenig Wasser abgiebt und knackig fest bleibt.

 


Knoblauch: "Ljubascha"

Diese Sorte ist aus der Ukraine und gehört zu den „Marbled Purple Striped“. Charakteristisch: große Zehen bei ebenfalls grossen Knollen.

Der Knoblauch hat ein wunderbar mildes, feines Aroma, das andere Geschmäcker nicht überlagert.

Du kannst ihn aus unzähligen Bulbilben vermehren wenn du ihn blühen lässt.


Aubergine: "Japonsky karlik"

Diese Auberginen-Sorte steht bei mir im Freiland und hat uns trotz des nassen, kühlen Sommers mit reichlich wunderbar-leckeren Früchten versorgt.

Die Sorte stammt aus Russland, der Name lässt aber einen Ursprung in Japan vermuten. Übersetzt heißt das "japanischer Zwerg", es könnte allerdings auch eine Kriegs-Metapher sein.

Die Früchte sind dunkelviolett bis schwarz und haben eine Birnenform. Sie haben ein wunderbares Aroma wenn sie etwa 10 cm Größe erreicht haben.


Stilkohl: "Kai Lan"

Kai-Lan ist ein asiatischer Stielkohl. Er macht Blätter ähnlich wie Kohl die an verdickten Stängeln wachsen. Beides wird geerntet und verwertet.
Kai Lan ist frosthart. Ihm war das Wetter aber sowas von egal ;-)

 


Rosenkohl: "Chou de Bruxelles de Rosny"

Dies ist eine klassische, französische Bauernsorte.

Auch sie wächst und gedeiht trotz der vielen Nässe. Ich habe den Kohl an Stützen aufgebunden, weil die Pflanzen durch ihr Gewicht umfallen. Aber selbst dann würden sie weiter wachsen.

Die Röschen sind etwas lockerer als bei herkömmlichen Sorten, dafür aber sehr aromatisch ohne unangenehm nach Kohl zu schmecken.


Spitzkohl: "Filderkraut"

Für mich der Kohl überhaupt.

Die Filder ist eine fruchtbare Hochebene südlich von Stuttgart, daher der Name.

Beim Filderkraut handelt es sich um einen feinrippigen Weißkohl, dessen Kopf spitz zuläuft, daher auch Spitzkohl oder Spitzkraut.

Mein Filderkraut hat sich ganz gut gehalten, er ist allerdings bei den kleinen Schnecken sehr beliebt die zwischen den Kohlblättern sitzen. Ich schneide diese Blätter einfach großzügig ab und es bleibt immer noch genug von diesem sehr zarten, feinen Kohl.
Filderkraut ist übrigens DAS Kraut zum Sauerkraut machen.


Erdknolle: "Yacon"

Diese bis zu 2 Meter hohe Pflanze ist völlig unkompliziert, allerdings muss die eigentliche Pflanze frostfrei überwintert werden.

Yacon bildet zwei Arten von Speicherorganen: Große Knollen - die Speicherwurzeln, die zum Verzehr geeignet sind und die Rhizome mit den Wurzeln.

Die Knollen haben ein leicht süßliches erfrischendes Aroma. Dazu müssen sie allerdings nach dem Ernten erst ein paar Wochen gelagert werden.

Zu Beginn sollte davon nicht zu viel verzehrt werden den die Darmflora muss sich - ähnlich wie bei Topinambur erst an das viele Inulin gewöhnen. Ansonsten kann es schnell zu unangenehmen Blähungen führen.

Yacon wird nicht von Schadinsekten befallen.



MEINE FLOPS 2021



Gurken: "Cornichons"

Das war schon mein zweiter Versuch in zwei Jahren - an anderem Standort.

Sie waren - wie im Jahr zuvor sehr schnell mit falschen Mehltau oder Gurken-Mosaikvirus befallen (konnte ich nicht genau abgrenzen) und haben sich leider nicht mehr erholt.

Nächstes Jahr - letzter Versuch. Wenn es dann nichts wird steige ich auf eine andere Sorte um.


Tomaten: "Freilandtomaten"

Keine meiner Freilandtomaten hat dieses Jahr überstanden. Das ist jetzt allerdings lediglich ein indirekter Flop, denn das war einfach zuviel Wasser von oben.

Normalerweise bringen meine Tomatensorten einen tollen Ertrag obwohl sie ohne Dach draußen stehen.

Also....nicht wirklich gefloppt.


Blumenkohl: "Erfurter Zwerg"

Ich habe ihn angebaut, weil viele von dieser Erhaltungssorte schwärmen.

Das hat leider überhaupt nicht funktioniert. Von allen Keimlingen ist nur eine Pflanze so weit gekommen, dass sie einen erntbaren Blumenkohlkopf ausgebildet hat.

Aber !!!!!!! Der war sehr gut.
Also kommendes Jahr neuer Pflanzplatz, neuer Versuch.


Aubergine: "Mormanno"

Ich fand es spannend eine rote Aubergine zu probieren.

Und es wäre eine tolle Anschlussfrucht an "Japonsky karlik" gewesen, denn sie bildet dann Früchte wenn die Ernte der violetten Sorte fast vorbei ist - aber - diese Sorte hat aufgrund der späteren Blüte nur drei Früchte ausgebildet.

Es ist eine kleinfrüchtige Auberginenart aus Süditalien. Leuchtend orangerot, ähnelt sie ein wenig einer Kakaoschote.

In der Hoffnung, dass kommendes Jahr nicht ganz so regenreich wird versuche ich es noch einmal. Also - ein nicht-ganz-gefloppt.


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