Schnecken

Schneckenplage

Früher gab es kein Schneckenkorn....und trotzdem kann ich mich nicht erinnern so viele Schnecken gesehen zu haben wie in den letzten Jahren.

 

Schnecken können sich immer dann explosionsartig vermehren, wenn ihre Eier und Jungtiere kaum durch Fraßfeinde bedroht sind. Es ist also ein Zeichen für ein Ungleichgewicht im Garten.

 

Die Holzbrett-Methode

Zu Zeiten meiner Großeltern legte man stets neben den Beeten flache Holzbretter aus. Diese wurden am frühen Morgen mit Wasser begossen damit das Erdreich darunter schön feucht wurde.

Abends wurden die Bretter dann angehoben und die Schnecken darunter einfach abgesammelt.

Auch ich mache das so und hatte fast keine Schnecken im Garten, trotz des - durch den vielen Regen sehr schneckenfreundlichen Jahres 2021.

 

Was auch noch anders war, die Artenvielfalt in den Gärten war deutlich größer, also auch die Fressfeinde der Schnecken. Es gab bei meiner Tante Traudchen einige kleinere Teiche und Tümpel - verteilt in dem großen Gemüsegarten. Trockenmauern, Stein-, Laub und Reisighaufen in deren Nähe war normal, ebenso wie einige Wildhecken, die dicht und nicht gestutzt waren.
Hier siedelten sich in Mengen Kröten, Lurche, Echsen, Igel, Vögel und allerlei Insekten an.

Auch die Hühner durften - unter Aufsicht - zeitweise im Gemüsegarten auf die Jagd gehen.

Tigerschnegel / Tigerschnecke
Tigerschnegel / Tigerschnecke

Übrigens gibt es eine Schneckenart die solltest du unbedingt im Garten belassen, den Tigerschnegel.

Dieser Räuber verspeist mit Vorliebe große Mengen von anderen Schnecken. Du erkennst diese Art leicht an der charakteristischen, nicht zu verwechselnden Zeichnung.

 

Ein Teil der Maßnahmen gegen Schnecken ließe sich völlig unkompliziert auch heute in unseren Gärten umsetzten.

Ein sehr "ordentlicher" Garten sorgt für viele Schnecken, ein bisschen Unordnung dagegen schafft Lebensräume und sorgt so für ein Gleichgewicht, da die "Gegner" der Schnecken Unterschlupf und Lebensraum finden.

Die Anlage eines naturnahen Garten - oder wenigsten eine Ecke "Wildwuchs" und die damit verbunden Artenvielfalt sind auf lange Sicht also eine sinnvolle Hilfe gegen eine Schneckenplage.

Aber nicht ungeduldig werden, es dauert einige Jahre bis sich einige Arten wieder einfinden.

Die Barriere-Methode

Eine andere Variante des Absammelns war es eine "Schneckenbarriere" aus mehreren Reihen Tagetes rund um das Beet zu pflanzen. Schnecken fressen bevorzugt diese Pflanze, besonders zur Blütezeit. Morgens und Abends wurde dann stets ein Kontrollgang zum Absammeln der Weichtiere gemacht.

 

Die Fangpflanzen-Methode

 

Meerrettich in die Ecken dvon Kohlanpflanzungen zogen bzw. ziehen Schnecken ebenfals magisch an.

So wurde die Kohlpflanzen geschohnt und die Schnecken konnten auch dort eeinfach abgesammelt werden.

 

Wichtig für die Artenvielfalt und der nachhaltigste Weg ist nach wie vor Insekten und Tiere in den Garten holen. Den Garten mit Nahrungspflanzen für alles was kreucht und fleucht bestücken, Unterschlupf und Überwinterungsmöglichkeiten bieten, nicht alles ordenlich machen und vor allem - nicht alles was als "Schädling" erscheint bekämpfen. Die Natur kennt keine Schädlinge, denn sie sind im Nahrungskreislauf Futter oder auch Nutznießer anderer vermeintlicher Schädlinge.

Insekten, die Schnecken fressen:

  • Milben
  • Viele Käferarten
  • Larven der Leuchtkäfer (Glühwürmchen)
  • Hornfliegen (als Parasiten)
  • Weberknechte
  • Tausendfüßler

Amphibien & Reptilien, die Schnecken fressen:

  • Frösche
  • Erdkröten
  • Eidechsen
  • Molche
  • Salamander
  • Blindschleichen
  • Schlangen

Säugetiere, die Schnecken fressen:

  • Spitzmäuse
  • Maulwürfe
  • Igel

Vögel, die Schnecken fressen:

  • Amseln
  • Krähen
  • Raben
  • Elstern
  • Eichelhäher

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