Einkochen mit alten Gläsern
Früher gab es neben der Firma "Weck" einige andere Hersteller von Einmachgläsern.
Unter anderem die Firma
Gerrix
In der Glasmanufaktur der Glashütte in Gerresheim (Düsseldorf) gab der Bremer Kaufmann Ferdinand Heye bereits 1865 vielen Arbeitern Arbeit.
1888 wurde die Glashütte in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Sie wuchs rasant und hatte für die damalige Zeit unglaubliche 5300 Arbeiter in Lohn und Brot.
1908 wurde der Betrieb auf halbautomatische Maschinen umgestellt. Das war der wirtschaftliche Durchbruch, denn bis dahin wurden etwa 150 Millionen Flaschen im Jahr durch Lungenkraft hergestellt.
1932 stellte das Werk erstmals Einkochgläser her. Sie sind mit dem Logo: "G mit Krone" und dem Markenzeichen "Gerrix-Glas" gekennzeichnet. Das Logo wurde 1938/39 eingeführt.
Ab 1979 geriet die Hütte in "Schieflage" da der Markt für Einkochgläser übersättigt war und einkochen allmälich durch das Wirtschaftswunder nicht mehr überlebenswichtig war.
2004 hieß die Glashütte dann "BSN-Glaspack/Owens-Illinois"
Am 31.08.2005 wurde das Werk wegen "Unwirtschaftlichkeit und Überkapazität" wie es hieß, von einen auf den anderen Tag stillgelegt.
Gerrixgläser fallen unter die Bezeichnung Rillengläser.
Rillengläser haben als Auflagefläche für Gummi und Deckel eine Rille mit einem erhöht gezogenen Rand zum Glasinneren. Sowohl die Auflagefläche des Glases als auch der des Deckels sind ungeschliffen. Die Dichtfläche steht etwa halbrund hervor und passt genau in die Rille des Glases.
Für Rillengläser benötigst du Gummiringe der Größe 94 x 108 mm in blau.
Diese sind mit einer kleinen Kerbe im Innenrand versehen. Sie erleichtern das Öffnen der Gläser.
Die speziellen Ringe für diese Gläser sind traditionell in blau.
Diese Gummiringe kannst du hier bestellen:
KEW
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Hier ein wirklich kurzer Nachtrag unserer 97jährigen Nachbarin.
Ruhrglas Essen
Zu diesem Unternehmen konnte ich leider nicht mehr finden, als das 1988 die "Oberland Glas" die Firma Ruhrglas GmbH in Essen und die Westerwald AG in Wirges übernahm.
Damit begann auch eine sich langsam steigernde Kapitalbeteiligung der "Compagnie de Saint-Gobain". 1991 übernahm Saint-Gobain die Kapitalmehrheit von 60 %.
1997 erfolgte eine Rückbesinnung und Konzentration auf das eigentliche Kerngeschäft - Behälterglas sowie die Veräußerung der "RKL Ruhr Kristall Glas AG" (Essen) an Bormioli S.p.A.
Rex
Vor allem in Österreich wurden Gläser dieser Firma verwendet. Der Name ist abgeleitet von "einrexen", einem ortsgebundenen Sprachgebrauch für einkochen.
Die "REX-Konservenglas-Gesellschaft" war ursprünglich ein Deutsches Unternehmen mit Sitz in Bad Homburg.
1908 gründeten Jean Emil Leonhardt und Friedrich Kleemann das Großhandels- und Produktionsunternehmen. Schwerpunkt war vor allem die Produktion von Einmachgläsern. Nach Leonhardts Tod im Jahre 1918 übernahm Kleemann dessen Anteile. 1926 wurde das Geschäft mit Einmachgläsern eingestellt und die Markenrechte verkauft.
Fast 20 Jahre später wurden die Markenrechte an die Firma Weck verkauft.
Von 1950 bis 1975 unterlag der Vertrieb österreichischen Vertretern – exklusiv und weltweit, wobei die Marke weiterhin Eigentum von Weck war. 1956 erreichte der Rex-Trend seinen Höhepunkt. Ab 1960 setzte der stetige Rückgang der Nachfrage ein. Grund hierfür waren neue Erfindungen wie Kühlschränke, Kunststoffbehälter, Convenience Food etc.
1982 wurde die Produktion von Rexgläsern aufgrund mangelnder Nachfrage eingestellt und zwei Jahre später auch die Markennutzung „Rex“ seitens der Firma Weck.
Erst 2015 wurde die Marke Rex wieder von "Müller Glas & Co" in Österreich wiederbelebt. Ein Jahr später sind die Rexgläser mit neuem Sortiment und Markenauftritt im Retro-Style wieder am
Markt erhältlich.
Quelle Wikipedia
Das kultige Glas kann glücklicher Weise wieder bestellt werden.
Den Shop findest du hier (hinter dem link "shop" oben links auf der Seite) :
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Die Firma
Weck
ist heute in Deutschland absoluter Marktführer, seit einkochen wieder im Trend liegt mehr den je.
Johann Carl Weck hatte, nachdem er 1895 das Patent für die Einkochgläser erworben hatte, einige Jahre als Selbstständiger Gläser produziert, die mittels eines Dichtgummis, im Glas befindlicher Rillen sowie einem metallenen Verschlussmechanismus eine luftdichte Lagerung von Lebensmitteln ermöglichten. Das Verfahren heißt technisch einkochen, weil die Lebensmittel in den Gläsern gekocht werden, etablierte sich aber schnell umgangssprachlich als "Einwecken".
Nachdem der Absatz durch Weck selber nur sehr gering war und sein Vertreter in Emmerich, Georg van Eyck, mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes machte, gelang es Weck, diesen zum Umzug in das südbadische Öflingen zu bewegen um mit ihm als Kompagnon am 1. Januar 1900 die Firma "J. Weck & Co.", später "J. Weck GmbH u. Co. KG" zu gründen. Seinen Namen ließ er als Warenzeichen eintragen.
Weck ist, entgegen der landläufigen Vorstellung, nicht der Erfinder der von ihm produzierten Gläser. Das Patent zum Haltbarmachen von Lebensmitteln durch Erhitzen, das Weck 1895 kaufte, wurde vielmehr am 24. April 1892 dem Chemiker Dr. Rudolf Rempel (1859–1893) erteilt und nach dem Tode Rempels von 1893 bis 1895 durch Albert Hüssener genutzt.
Weck war an dem Patent interessiert, weil er als Vegetarier und Antialkoholiker so eine Möglichkeit fand, Früchte ohne den Einsatz von Alkohol zu konservieren. Auch die Tatsache, dass der Geschmack der Früchte nicht verändert wurde und es sich somit um eine besonders natürliche Nahrung handelte, kam den Tendenzen der Lebensreformbewegung entgegen.
Durch die erfolgreiche Werbung, für die van Eyck verantwortlich zeichnete, wurde das Einkochverfahren sehr rasch bekannt. Zudem entwickelte das Unternehmen ein breites Spektrum von Zubehör, durch das die Verwendung des Verfahrens im Haushalt möglich wurde.
Bereits 1901 verließ Weck wieder die Firma, um ins heute französische Elsass zu übersiedeln. Sein Name blieb aber in Deutschland: er prangte auf jedem einzelnen der Weck-Gläser, die rasch zu Dutzenden in buchstäblich jeder Küche zu finden waren. 1934 wurde der Begriff „einwecken“ als Synonym zu „einkochen“ in den Duden aufgenommen.
Quelle wikipedia und andere.
Weck produziert Rundrandgläser.
Die Dicht- und Auflagefläche ist nach oben hin halbrund. Die Auflagefläche des Deckels ist glatt aber nicht geschliffen. Bei diesem System wird der Gummiring in den Deckel eingelegt.
Bei den Rundrandgläsern ist der Durchmesser des Gummis abhängig von der Glasöffnung.
Die Dichtungsringe gibt es in den Größen: 54 x 67, 74 x 86 oder 94 x 108 mm.
Die Gläser sowie passende Gummiringe kaufe ich in diesem shop:
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Es gibt außer den oben beschriebenen noch:
Schleifrandgläser oder auch Massivrandgläser haben ebenfalls eine plane Auflagefläche, diese ist aber - wie es der Begriff schon sagt, plan geschliffen. Die Auflagefläche beträgt nur 2 mm.
Im Unterschied zu Flachrandgläsern haben diese einen hochgezogenen Innenrand. Um diesen wird das Gummi auf das Glasbehältnis gelegt - nicht wie bei Weckgläsern auf den Deckel.
Bei einigen Gläser ist die Außenkante zusätzlich leicht gerillt. Das gibt dem Dichtring zusätzlich Halt.
Der Standartring für Schleifrandgläser beträgt 94 x 108 mm.
Sehr selten gibt es Gläser mit einer größeren Einfüllöffnung. Dafür benötigst du dann Gummis der Größe 112 x 128 mm.
Mein Tip
Da mich öfter Anfragen erreichen wo ich Einmachringe für alte Gläser mit einer Öffnung von 110 bekomme....
Zum Einen kann man sich auf ebay umschauen. Wenn du "Einmachringe" und die Größe eingibst die du suchst wirst du meist fündig. Große Einkochringe können
No-Name-Produckte sein. Ich habe festgestellt, dass sie gut sind. Ich schaue lediglich dass sie nicht aus Fernost kommen. Da wären mir dir Versandkosten zu hoch.
Zum Anderen führt die Firma Sänger noch verschiedenste Größen an Einkochringen, unter Anderem auch die blauen mit Kerbe.
Sänger
Ich hoffe, das hilft etwas weiter, denn es gibt ja noch unzählige alte Gläser, die einfach zu schade sind um sie weg zu werfen.
Wer noch Verkäufer, gerade für große Einkochringe findet kann sie gerne für alle im Kommentar hinterlassen.
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Dorothee (Freitag, 05 Juli 2024 10:10)
Hallo Heike,
Ich habe Ihnen Ruhrglasdeckel da steht drauf:
25 Jahre
1923 RILLENGLAS 1948
X (RUHRGLAS-Symbol)
Din
RUHRGLAS
Lieben Gruß
Dorothee
Dorothee (Freitag, 05 Juli 2024 10:13)
Ich habe "einen"....
(wieso ist das oben doppelt?)
Carmen (Freitag, 02 August 2024 12:48)
Liebe Heike,
dieser Beitrag hat mir SEHR weitergeholfen. Vielen Dank auch für die Verlinkung zum Shop. Ohne dich habe ich bisher keine blauen Gummis mit Kerbe gefunden.
Ganz toll, deine Infos über die Gläser und welche Gummis man braucht.
Gottes Segen für dich und dein Gartenglück!!
Stephanie (Donnerstag, 22 August 2024 18:19)
Hallo,
vielen Dank für den Beitrag, er hat mir weitergeholfen.
Ich war auf der Suche nach Einkochringen für alte Weckgläser, diese brauchen einen Ring der Größe 96 x 118 mm, diese habe ich auch bei Sänger gefunden, und zum Glück auch bei meinem Haushaltswarengeschäft um die Ecke.
Grüße
Lisa (Sonntag, 01 September 2024 15:25)
Hallo Heike,
ich habe alte Einmachgläser bekommen: REX, Weck und Ruhrglas, alles Rillengläser.
Bei dem verlinkten Shop habe ich die blauen Gummiringe (94 x 108) und die Bügelklammern bestellt.
Dann habe ich meine Äpfel in kleinen Stückchen eingefüllt und mit Zuckerwasser bis 2 cm unter den Rand aufgefüllt. Im Einkochautomaten war noch Platz für ein kleines Glas mit Twist oft Deckel. Aus allen Einkochgläsern ist Apfelmus herausgequollen und sie waren nur noch zur Hälfte befüllt, nur das kleine Glas war später so wie geplant.
Bei einem zweiten Durchgang habe ich die Gläser noch weniger befüllt, leider mit demselben Effekt: alle alten Einmachgläser sind übergekocht, ein neueres Rundrandglas blieb dicht.
Kann es sein, dass ich für die alten Gläser die 96 x 118 - Ringe benötige?
Viele Grüße!
Christian (Montag, 04 November 2024 00:59)
Hallo Lisa,
Ich mache meine Äpfel in Rillengläsern immer 25 Minuten lang bei 90 Grad ein und verschließe die Deckel beim Kochen nicht. Anschließend nehme ich die Gläser heraus und lege auf den Deckel schnell einen Stein oder Eisengewicht drauf. Bei 90 Grad bleiben die Apfelstücke schön knackig, bei 95 Grad habe ich Apfelmus und bei 100 Grad würde alles überkochen (wie bei Dir). Also nicht zu heiß machen, die Äpfel halten sich trotzdem sehr lang. Ich habe noch einige Gläser aus dem letzten Jahr und keines von den bisher über 300 Gläsern der letzten Jahre ist schlecht geworden. Keine Zuckerzugabe, nur Apfelstücke ins Glas und zur Hälfte mit Wasser füllen!