Duftende Blüten, spektakuläre Frucht
Die "Amerikanische Gleditschie" hat viele Namen - Dreidornige Gleditschie, Honigdorn, oder Falscher Christusdorn. Bei uns ist er am ehesten unter dem Namen Lederhülsenbaum bekannt.
In der Baumschule haben wir riesige, sehr alte, knorrige aber wunderschöne Exemplare dieses Baumes gesehen und waren von dem Wuchs mehr als fasziniert, den im Alter wachsen die Äste waagerecht zu allen Seiten, so dass sich im Laufe der Zeit eine malerisch-verwunschene, schirmförmige Krone öffnet. Es macht also unbedingt Sinn den Baum als Solitär zu stellen. Er kann bis zu 25 Meter hoch und enorm ausladend werden, eignet sich also nur bedingt für kleine Gärten.
Allerdings ist die Gletschie schnittverträglich. Geschnitten werden sollte sie allerdings nur im Spätsommer. Schneidest du im Frühling wenn der Saftfluss in Gang ist "blutet" sie (genau wie Magnolien) sehr stark.
Der Baum verträgt große Hitze und Trockenheit aber auch einen verregneten Sommer wie 2021.
Auf Frost und Wind dagegen reagiert er sensibel, was hier am Niederrhein noch zu Problemen führen könnte. Zumindest kälke ich alle unsere die Bäume zum Winteranfang. Bis jetzt geht es dem Baum gut - wir werden sehen.
Die eher unauffällig hellgrün-weißen Blütentrauben (siehe Foto) öffnen sich von Juni bis Juli. Sie duften sehr stark nach Honig und ziehen zahlreiche Insekten wie Bienen, Schmetterlinge und andere kleine Brummer an.
Der Lederhülsenbaum hat wunderbar, lichtgrün gefiederte Blätter die Ende Mai also somit erst recht spät sprießen. Das zarte hellgrün behalten die Blätter übrigens bis zum Herbst.
Die Blätter sind durch den Hauptwirkstoff, das Triacanthin - leicht giftig.
Als Vergiftungserscheinungen sind Krämpfe sowie Atem- und Kreislaufstörungen beschrieben. Bisher sind aber von den Blättern des Baumes keine Vergiftungen bekannt geworden.
Im Herbst trumpft der Baum mit einer unglaubliche leuchtend gold-gelben Blattfarbe auf.
*Ihre langen, sichelartigen und platten Früchte haben der Gleditschie den Namen Lederhülsenbaum eingebracht. Die ledrigen Hülsen hängen bis tief in den Winter 20 bis 40 Zentimeter lang an den Zweigen. Sie sind häufig spiralartig verdreht. Während der Reife wechselt ihre grüne Farbe in ein Rot- bis Dunkelbraun. Die Samen sind essbar. In Nordamerika werden sie, ähnlich wie Linsen, als Nahrungsmittel verwendet.
*Quelle Mein schöner Garten
Unser Tipp
Das Stammholz der jungen Bäume - dazu zählt unsere Gleditschie ebenfalls noch, ist sehr weich und elastisch. Sie legt im Gegensatz zur Stinkesche langsam an Stammumfang zu.
Das ist bei starken Windböen und Sturm ein echtes Problem.
Die Baumschule hatte, als unsere Bäume gepflanzt wurden eine der standartmäßig hohen Baumbefestigung angebracht. Zwei Baumstützen gegen die Windrichtung angebracht, mit Achterschlingen
festgezurrt und zur zusätzlichen Stabilisierung ein Brett an beide Pfähle genagelt ohne dass dieses den Stamm berührt. Also alles wie es sein soll.
Als der erste Sturm durch unseren Garten fegte haben wir gedacht, das hält der Baum nicht durch. Ungelogen, die Baumkrone war oberhalb der Befestigung bis auf den Boden gedrückt.
Also hat mein Mann und unser Freund ein kronenhohes Gestell aus Birkenstämmen gebaut. Das bleibt stehen bis der Baumstamm deutlich mehr Umfang hat als im Moment.
Wir können dir nur wärmstens ans Herz legen erst einmal eine ausreichend hohe Stütze für diesen Baum zu bauen.
Gut zu wissen
Die Gleditschie trägt lange Dornen, daher auch der Name "Falscher Christusdorn".
Junge Zweige sind dicht mit einfachen Dornen besetzt, Äste und kleinere Stämme tragen verzweigte, manchmal bis zu 20 cm lange Dornenbüschel. Alternativ kannst du auf Sorten wie ‘Inermis’ oder ‘Skyline’ zurück greifen. Sie sehen sehr ähnlich wie die amerikanische Sorte aus, aber Stamm und Äste keine Dornen tragen.
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