Streuobstwiesen-Pflege Teil 2 / Die Vorarbeiten

Was ich im Vorfeld tun kann

Erst einmal - auf eine richtige Streuobstwiese wie sie früher angelegt wurden gehören Hochstammbäume.

Ich finde allerdings - auch kleine Streuobstwiesen mit Halbstämmen haben einen Mehrwert (auch wenn es streng genommen dann keine Streuobstwiesen sind), denn nicht jeder hat große Flächen zur Verfügung.

 

 

 

 

Historische Sorten oder "Neue" Apfelsorten ?

Für mich ist es wichtig Erhaltungssorten zu pflanzen, damit diese Sorten nicht verschwinden.
Geschmacklich sind sie meist herausragend. Soetwas kannst du in keinem Supermarkt kaufen.

Auch wenn es heißt das der Ertrag nicht so hoch ist - diese Aussagen beziehen sich auf professionellen Anbau der auf Vermarktung ausgelegt ist. Der Ertrag von Erhaltungssorten ist reichlich.

 

Oft sind historische Sorten zudem robuster gegenüber Krankheiten.

Du musst selbst entscheiden was du möchtest.


Mein Tipp

Bei der Obstbaumschule Hoffmann gibt es Probierpakete Äpfel von historischen Sorten. Die Mitarbeiter/-innen sind dir auch behilflich bei der Wahl der Sortenbäume für deinen Garten.

Wenn du im Netz ein wenig suchst findest du einige Baumschulen die sich auf alte/historische Obstsorten spezialisiert haben. Sicher ist auch einer in deiner Nähe dabei.

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Allergiker und historische Obstsorten

Etwa ab den 70er Jahren wurde angefangen neue Sorten zu züchten, es wurden die *Polyphenole aus den Apfelsorten herausgezüchtet. Damit wurden Äpfel süßer. Der Umkehrschluss: Alte, historische Sorten sind weniger süß.

 

 

Es wird vermutet das viele Menschen allergisch auf die neu gezüchteten Apfelsorten reagieren, weil der Allergen-Anteil sehr hoch ist.

 

Nur die historischen Apfelsorten mit einem hohen *Polyphenolgehalt (z. B. Alkmene, Weißer Klarapfel,  Krügers Dickstiel, Weißer Winterglockenapfel, Roter Eiserapfel, Goldrenette Freiherr von Berlepsch, Ontarioapfel und viele mehr)  können von Menschen mit einer Allergie nach vorherigem Probieren also tatsächlich Nebenwirkungsfrei gegessen werden.

 

*Polyphenole sind aromatische Verbindungen, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören.

 

Welches Obst mögen wir?

Als Erstes solltest du dir Gedanken machen welches Obst du überhaupt verwenden und verwerten möchtest. Nicht jede/-r mag alles.

 

Welche Sorten machen Sinn?

Wichtig ist es auf regionale Sortensuche zu gehen, den solche Bäume sind an das jeweilige Klima bestens angepasst und haben sich seit Jahrzehnten bewährt. Das gilt auch innerhalb Deutschlands, denn auch hier gibt es regional deutlich unterschildliche Klimagegebenheiten.

 

Wie möchte ich das Obst in erster Linie verwerten?

Bei Äpfeln und Birnen unterscheiden wir zwischen Wirtschafts- und Tafelobst. Das eine zum Saften und Marmeladen machen, das Andere zum Direktverzehr. Zudem gibt es je nach Erntezeitpunkt Sommer-, Herbst- und Winterobst.Also die einen lassen sich lagern, die anderen nicht.

 

Woran sollte ich noch denken?

  • Plane genug Platz zwischen den Bäumen ein, denn es werden richtige! Bäume.
  • Äpfel und Birnen zählen zu den Fremdbefruchtern und benötigen damit mindestens einen Obstbaum derselben Art in der Nähe um Früchte zu entwickeln. Die Bäume können nicht mit dem Pollen des eigenen Baums selbst bestäubt werden. Das nennt sich "selbtsteril". Bei Kirschen und Pflaumen ist das abhängig von der Sorte. Hier solltest du bei der Baumschule Rat einholen.

Mein Tipp

Eine tolle Seite mit einer Übersicht von Befruchtersorten gibt es beim

BUND - Lemgo

Hier findest du eine erste Übersicht und kannst für dich grob vorsortieren welche Obstsorte zu möchtest und welche Befruchtersorte dazu passt.


Wann ist der beste zeitpunkt die Pflanzung an zu legen?

Wie bei Gehölzen und Stauden ist der Beste Zeitpunkt im Spätherbst nach dem Blattabwurf. Jetzt ist der "Saftfluss" eingestellt, die Bäume sind auf Winterruhe eingestellt und verbrauchen keine unnötige Energie. Auch im Frühjahr nach dem Frost kannst du noch bis in den April pflanzen.

Wir haben unsere Bäume im ersten Jahr regelmäßig über Wassersäcke bewässert.

 

Das Pflanzloch

Bei dem sehr verfestigten Boden war das Ausheben der Pflanzlöcher bei uns eine wahre Herausvorderung.
Bei dem sehr verfestigten Boden war das Ausheben der Pflanzlöcher bei uns eine wahre Herausvorderung.

Zuerst sollten unbedingt die Grassoden tief genug abgeschält werden.

 

Das Pflanzloch wird nun etwas tiefer ausgehoben als die Säcke oder Töpfe in denen die Bäume geliefert werden hoch sind.

In das Pflanzloch kommt ein guter Schwung torffreies Erde-Kompost Gemisch. Wenn du noch Algenmehl untermischt bekommt der junge Baum durch die Nährstoffe einen guten Start zum Anwachsen.


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