Buddeln als Lebensaufgabe
Hügel an Hügel an Hügel an Hügel.... Ziemlich genau so sieht derzeit unsere Obstwiese aus. Wir können uns jetzt darüber ärgern oder aber das ganze positiv sehen.
Erst einmal - Maulwürfe stehen unter Schutz und dürfen nicht getötet werden.
Der Name Maulwurf leitet sich vom alten Wortstamm "Mull" für "weiche Erde" ab. Das kleine, schwarze Tier heißt also eigentlich "Erdaufwerfer".
Zugegeben, einen Schönheitpreis gewinnt er wirklich nicht, aber wer das Glück hat einen Maulwurf einmal aus seinem Hügel luken zu sehen muss zugeben, irgendwie ist er trotzdem nett.
Wenn der Frust bei uns ganz groß ist trösten wir uns immer damit, das der Spuk nur von begrenzter Dauer ist, denn besonders viele Erdhaufen produzieren Maulwürfe
- in der Paarungszeit zwischen Januar und März.
Jetzt graben Männchen auf der Suche nach Weibchen viele neue Gänge. Dabei schaufeln sie die Erde nach oben - und die unverkennbaren Maulwurfshügel entstehen. Das Revier eines Maulwurfs ist übrigens zwischen 300 und 5.000 Quadratmetern groß - also hat, wenn es dich tröstet, vermutlich dein Nachbar und der nächst auch noch etwas davon. ;-) - im Sommer, wenn die Jungtiere erwachsen sind und den Mutterbau verlassen, um ein neues Revier zu suchen. Dann gibt es allerdings nicht ganz so viele Hügel.
Jetzt kommen wir aber zu dem Positiven!
Wer einen Maulwurf im Garten hat bleibt auf jeden Fall von den wirklich lästigen Wühlmäusen (Schermäusen) und anderen "Gangbauern" verschont, den das kleine Tier duldet niemanden in seinem Revier.
Der Maulwurf sorgt für einen gesunden und gut durchlüfteten Boden und vertilgt Gartenschädlinge wie Schnecken oder Käferlarven. So unterstützt auch er das Gleichgewicht im Nutzgarten.
Unser Credo: Gänge die vorhanden sind müssen nicht neu gebaut werden. Deshalb zerstören wir die Gänge nicht.
Stattdessen sammle ich ab Januar in der frostfreien Zeit die herausgeworfene Erde und lagere sie in zahlreichen Zementkübeln. Wenn die Gartensaison losgeht brauche ich so keine Blumenerde kaufen. Die Erde ist ganz fluffig und frei von Unkrautsamen. Und was sehr spannend ist, du kannst sehen wie unterschiedlich dein Boden an verschiedenen Stellen im Garten ist (siehe Bildergalerie unten).
Wenn es aber unbedingt sein muss dass du mit dem kleinen Nützling nicht leben kannst, es gibt Hilfsmittel zu kaufen, die den Maulwurf vergrämen sollen. Zum Beispiel solarbetriebene Ultraschallstäbe oder Geruchsdrops.
Hier gibt es übrigens eine sehr gute Seite mit allen Informationen über den kleinen "Gartenfreund".
Wir haben beschlossen - er darf bleiben, wir halten das aus. :-)
Mein Tipp
In vielen Foren wird empfohlen die Gänge zu fluten.
Erst einmal sind die so weitläufig, dass die Rechnung für das Wasser ins Unermessliche steigen würde....ohne Erfolg, den Maulwürfe sind:
- sehr gute Schwimmer und
- freut er sich über schöne feuchte Böden. In denen lässt sich nämlich super graben. Er baut dann fleißig neue Gänge.
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