Gartengeschäfte im Februar
Kapsaame
Der Kapsaame* wird im Februar, oder, wenn es das -Wetter nicht gestattet, im März oder April gesät und im Junn gepflanzt. Späterhin verpflanzt giebt er keine stets geschlossenen Köpfe. Man stecke die Pflanzen, wie alle Kohlgewächse, tief, damit sie in der Erde um desto mehr Saugwurzeln ansetzten und die Stauden umso schöner werden.
Auch dürfen die Pflanzen nicht zu dicht an einander gesteckt werden, damit die Köpfe Platz haben. Schon beim säen muß man, wie bei allem Kohle, darauf sehen, das die Pflanzen nicht zu gedrängt aneinander stehen, weil sich in diesem Falle keine großen Köpfe von ihnen erwarten lassen.
Der Boden für die Pflanzen muss fett sein, doch aber nicht durch frischen, sondern völlig verwesten Dünger.
Beim Pflanzenmüssen die Löcher weit gemacht werden, damit die Wurzeln nicht gedrängt werden, weil sie hierdurch zu Grunde gehen würden. Bekannter Weise werden die Köpfe in der Mitte des Octobers,
oder spätestens im Anfange des Novembers ausgeschnitten und für den Winter aufgehoben. Es später zu thun, ist wegen der zu fürchtenden Fröste nicht zu raten.Die Pflanzen müssen gut von Unkraute
gereinigt und gehackt werden.
Savonkohl & Wälchkohl
Savonkohl oder Wälchkohl° wird ebenso behandelt, wie Rapsaame und Weißkraut. Im Februar oder März wird er gesät, und im Man (Mai) oder
Junn (Juni) verpflanzt. Man erhält von ihm gute Köpfe, wenn man im September seine Blätter ordentlich zusammenlegt, und ihn locker mit Bast umbindet.
Braunkohl
Auch Braunkohl (Grünkohl) wird ebenso gepflanzt und gewartet, wie die übrigen Kohlarten. Man kann ihm ein gutes Land geben. Doch ist er
auch mit mäßig guten zufrieden.
Man sät ihn, wenn man ihn frühzeitig haben will, in diesem Monate. Doch kann es auch späterhin geschehen. Man steckt ihn tief, behackt und behäufelt ihn. Bis zum Dezember kann man ihn abblatten.
Er hält sich gut im Winter. Man könnte ihn daher an seinem Platze stehen lassen. Indessen könnte ihn hier doch der abwechselnde Frost und die Wärme tödten. Es ist daher besser, wenn man ihn am
Ende des Novembersauf einem anderen Beete einschlägt, welches vor Mittags keine Frühlingssonne hat. (Es eher zu thun, ist nicht gut, weil die Blätter sonst welk und gelb werden, und
abfallen.)
Man macht nämlich kleine Gräben, die nach Beschaffenheit der Höhe des Kohls, flacher oder tiefer sehn müssen. In diese legt man einen Strunk nach dem anderen, und wirft dann Erde darüber, und
zwar so, daß der Kohl mit seinem Herzen nicht über einen Fuß aus der Erde steht. Damit er desto mehr vom Schnee bedeckt werden kann, und die Winde über ihn hingehen, legt man ihn schräg ein. Man
macht die Gräben einen Fuß weit auseinander.
Hat man viel Kohl einzuschlagen: so lässt man Gänge hier und da dazwischen, um bequem überall hin kommen zu können. Auf diese Art behällt man im Winter immer Kohl; hat auch Kohlkeimchen und Strünke zum Saamen zu hoffen.
Kapsaame*
Vermutlich Kopfkohl. Genaues konnte ich dazu nicht finden.
Wälch°
könnte italienischer Kohl sein. Wälsch reden = italienisch reden.
Könnte auch sinngemäß übersetzt ausländisch heißen.
Zu Savon habe ich leider keine Übersetzung gefunden.
Quelle Zeno.org
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