Keine Angst vor Bienenschwärmen
In unserem Garten stehen seit 3 Jahren ein paar Bienenstöcke.
Mai und Juni sind hier am Niederrhein die Monate der Schwarmzeit. Plötzlich quellen aus einem Stock in Minuten schnelle bis zu 1000 Bienen - wie ein Wasserfall. Die Luft summt und surrt und ist dunkel vor Bienen.
Auch wenn es beim ersten Mal ein etwas mulmiges Gefühl ist, das einmal durch Zufall live zu sehen ist ein unglaubliches Erlebnis.
Aber warum schwärmen Bienen eigentlich?
Ein Bienenvolk kommt in der Regel dann in Schwarmstimmung, wenn ausreichend Bienen, Brut und Vorräte vorhanden sind, und es sein Brutnest nicht weiter ausdehnen kann. Das Haus ist im übertragenen Sinne also zu klein. Ein Bienenvolk muss vor einer Teilung groß genug sein, damit sowohl der Schwarm als auch das zurückbleibende Bienenvolk eine reele Chance zum Überleben hat. Nur dann legen die Bienen sogenannte Schwarmzellen an, in denen sie neue Königinnen heranziehen, denn nur diese kann Eier stiften (legen) und so für den Fortbestand des Volkes garantieren.
Irgendwann, bei gutem Wetter zieht immer die alte Königin mit einem Teil des Bienenvolkes aus dem Bienenstock aus. Meist bildet sich dann die sogenannte Schwarmtraube in der Nähe der "alten" Behausung in einem Baum oder Strauch. Von dort aus gehen Spurbienen auf Suche nach einem neuen Zuhause, wenn der Imker den Schwarm nicht einsammeln würde.
Nach den Erkundungen kehren die Spurbienen zu ihrem Schwarm zurück und führen auf der Oberfläche der Schwarmtraube den Schwänzeltanz auf. Mit dieser Kommunikationsform werden die Informationen zur einer möglichen neuen Höhlung weitergegeben.
Forschungen haben ergeben, dass die Entscheidung für eine neue Behausung dann gefallen ist, sobald mindestens 15 Spurbienen dem Bienenstaat die gleichen Informationen mitteilen. Ihnen folgt daraufhin das ganze Bienenvolk.
Die meisten Schwärme verlassen in der Zeit zwischen 11.00h und 16.00h ihren Stock. Dazu müssen die Wetterbedingungen stimmen, es muss warm, darf aber nicht heiß sein.
Mein erster Schwarm hatte sich recht hoch um einen Ast eines Pflaumenbaumes gesetzt. Nach mehreren vergeblichen Einfangversuchen meinerseits hat mir mein Imkerpate den Schwarm aus dem Baum geholt.
Der Schwarm war gut und gern 2,5 Kg schwer. Das musst du dir erst einmal in Bienenmasse umdenken, den eine Biene wiegt gerade einmal etwa 0,08g.
Schwärme sind in der Regel recht friedlich, denn sie bilden um die Königin eine Traube um diese zu schützen. Ohne die Königin würde der Schwarm sterben. Trotzdem solltest du Vorsicht walten lassen, solltest du unter Bienengift Allergie leiden.
Das ist jetzt die Einfachversion. Ein Bien (also das Volk) ist ein demaßen komplexes Zusammenspiel, es würde einfach den Rahmen sprengen das zu erklären.
Und nun?
Was macht man mit dem Schwarm?
Man lässt ihn nach Möglichkeit in die neue Beute einlaufen. Bienen neigen dazu auf eine dunkle Öffnung zu zu laufen. Wenn die Königin in die Beute hinein läuft, folgt ihr das ganze restliche Volk. Deshalb legen wir ein helles Tuch unter, damit die Öffnung besonders attraktiv ist.
Ein wirkliches Schauspiel.
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