· 

Rübstil / Stilmus / Stängelmus

Rübstil, oder auch Stilmus ist ein schnellwachsender Lückenfüller. Es lohnt unbedingt, das du ihn anpflanzt, denn er ist ein geschmacklich sehr feines Gemüse.

Da er lediglich etwa 5 Wochen benötig bis er erntereif ist könntest du ihn bei entsprechenden Nachsaaten (alle 2 Wochen) von März bis zum ersten Frost ernten.

 

Rübstiel gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae), und hier zur Gattung Kohl (Brassica). Streng genommen handelt es sich bei dem Gemüse jedoch um keine eigene Pflanzenart, sondern um die Stiele und Blätter einiger Rübsen-Unterarten.

 

Früher war das Gemüse im Rheinland, in Westfalen aber auch in den Niederlanden eines der Ersten das nach dem Winter frisch geerntet werden konnte. Dies war wichtig, weil es vor allem ein hervorragender Vitamin C-Liferant ist. Schon 100 Gramm Rübstiel liefern mehr Vitamin C als die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) als tägliche Zufuhr für einen Erwachsenen empfiehlt. Außerdem enthält Rübstiel Vitamin A und E sowie die wichtigen Mineralstoffe Calcium, Magnesium und Eisen.
Rübstil tut dem Blutdruck gut. Das Gemüse ist mit rund 400 mg pro 100 g reich an Kalium, dem Mineralstoff, der Herz und Kreislauf auf natürliche Weise entlastet.

Es fördert durch den hohen Vitamin C-Gehalt die Abwerhkräfte.
Es beugt Osteoporose vor. Der Gehalt an Vitamin K in Stielmus ist mit 400 Mikrogramm pro 100 g sensationell hoch. Das entspricht dem täglichen Bedarf zu unglaublichen 571 %.

Und ist ein tolles Gemüse für Menschen mit Magenproblemen. Rübstiel ist besonders gut verdaulich. Es beruhigt den Magen durch die enthaltenen ätherischen Öle. Ein heimisches Super-Food also.

 

Aussaat und Pflege

An den Boden hat Stielmus keine großen Ansprüche. Stielmus ist im Gegensatz zu vielen anderen Kohlgewächsen ein Schwachzehrer und gedeiht deshalb selbst auf sandigen Böden. Wichtig ist lediglich das die Erde locker und ein wenig humos ist. Stilmus mag einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
Wenn du ihn sehr früh oder im Spätherbst ernten möchtest kannst du ihn im Frühbeet oder Gewächshaus aussäen (von Februar bis März und ab Ende September).

 

Gesät wird er am Besten in nicht zu breiten Reihen und etwa 1 cm tief. Das erleichtert später die Ernte.

Stilmus ist durch sein kurze Vegetationszeit ein hervorragender Lückenfüller, sollte aber nicht zu anderen Kreuzblütlern gepflanzt werden. Wegen der Kohlhernie, einer pilzlichen Wurzelkrankheit, ist es ratsam, das Kohlgewächs - wie bei allen anderen Kohlarten auch, erst nach vier bis fünf Jahren wieder auf demselben Beet anzubauen.

Da wir gerne die Stile und Blätter ernten wollen solltest du ihn dicht aussäen. So bildet er keine Rübchen aus.

Häufige Schädlinge sind Erdflöhe, Blattläuse und weiße Fliege. Hier schafft ein engmaschiges Insektenschutznetz Abhilfe. Zudem hilft auch regelmäßiges, ausreichendes Gießen.

 

Verwertung

Geerntet werden die Stängel und Blätter solange sie noch zart und hellgrün sind.
Erntest du Stilmus, schneide die Stängel dicht über dem Boden ab.

Wenn du Stilmus nicht sofort verwerten kannst pflückst du ihn inklusive der Wurzel. Eingeschlagen in ein nebelfeuchtes Küchenhandtuch hält er sich so etwa 2 Tage im Gemüsefach deines Kühlschranks.

Stilmus lässt sich auch sehr gut einfrieren.

Die Zubereitung ist denkbar einfach, der Einsatz vielfältig.
Rübstil in Mundgerechte Stücke schneiden (ich drittel ihn) und gut waschen. Schon ist er fertig zur Weiterverarbeitung.

Traditionell mache ich daraus einen "Eintopf". Das Rezept findest du hier.


Kommentare: 0