Apfelessig ist unglaublich vielseitig einsetztbar.
Natürlich kennen wir ihn aus der Küche, aber weißt du, dass du ihn als Spülung für schön glänzendes Haar nutzen kannst? Oder anstatt Weichspüler? Letzteres machen wir schon lange. Seitdem wir einen Bericht gesehen haben wo aufgeklärt wurde was alles in kommerziellen Weichspülern verarbeitet wird haben wir beschlossen....das wollen wir dann doch nicht auf der Haut und im Abwasser haben. Übrigens riecht Wäsche überhaupt nicht nach Essig, sondern ist geruchsneutral einfach frisch.

Apfelessig selbst herzustellen ist wirklich einfach.

Du benötigst:

• Bio-Äpfel
• etwas Natron
• optional 2 EL Zucker auf 1kg eingefüllte Äpfel oder...
• optional ein wenig 'Essigmutter'
• ein Küchenmesser
• gekochtes und abgekühltes Wasser
• ein sterilisiertes Glas mit großer Öffnung zum Ansetzten
• Gaze oder ein Küchenhandtuch
• ein Gummi
• Ein Sieb
• ein Abseihtuch, hier tut es ebenfalls ein sauberes Küchenhandtuch
• einen Einfülltrichter
• schöne Gläser zum Abfüllen

Der Ansatz:

Als Erstes bringe ich Wasser zum kochen und lasse es wieder abkühlen. Wärenddessen lege ich die Bioäpfel in Natronwasser. Ich reinige sie gut und spüle dann mit klarem Wasser alle Früchte gut ab.

Nun geht`s ans schnippeln. Schlechte Stellen schneide ich heraus, ebenso das Kerngehäuse. Alles Andere würfel ich in nicht zu kleine Stücke und lege sie in das zuvor sterilisierte große Glas.

Optional kannst du jetzt die entsprechende Menge Zucker dazu geben. Das beschleunigt lediglich die Gärung. Ich füge stattdessen immer etwas *Essigmutter hinzu. Alles fülle ich mit dem abgekochten, erkalteten Wasser auf. Als Startfutter bekommt mein Ansatz stets einen Glucks Alkohol, ich nehme immer sehr guten Whisky.

Die Öffnung deckst du nun mit der Gaze oder dem Küchentuch ab und befestigst es mit einem Gummi.
Das verhindert das Essigfliegen in deinen Ansatz kommen und alles verderben.

*Essigmutter findest du als Bodensatz bei sehr hochwertigen, gekauften Apfelessigen. Du schüttest diesen Rest einfach als Starterkultur in deinen allerersten, selbst hergestellten Ansatz. Es braucht wirklich nur den letzten Rest.

Bei jedem selbst angesetzten Essig bildet sich dann eine galertartige, neue Essigmutter. Diese kannst du für jeden neuen Ansatz wieder nutzen.

Beschwipste Äpfel:

Zunächst einmal vergären die Äpfel zu Alkohol.
Das kennst du bestimmt von Marmeladen, wenn sie nach Alkohol riechen und auf der Zunge pritzeln.

Es bildet sich der charakteristische Schaum.
Zucker beschleunigt lediglich diese Gärung.

Wild soll es sein:

Bildet sich ein weißer Belag oben auf deinem Ansatz sind das wilde Hefen - Kahmhefen, ein Biofilm aus Mikroorganismen, der sich an Grenzübergängen von Medien zur Luft ansammelt. Gebildet wird sie vor allem durch Hefen und sauerstoffabhängige Bakterien. Ich empfehle dir ihn abzuschöpfen. Er ist nicht schädlich, kann aber später das feine Aroma etwas beeinflussen.

Sauer macht lustig - viel sauer...viel lustig:

Ist die Alkoholgährung im Gang vermehren sich auch schon die ersten Essigbakterien. Sie sind auf jedem Obst vorhanden, benötigen aber Sauerstoff und Alkohol zur Vermehrung. Das ist der Grund warum du die Gläser während der Gärung nicht mit einem Deckel verschließen solltest.

'Mutti' wird´s schon richten:

Die 'Essigmutter' bildet sich zuerst auf der Gärflüssigkeit. Sie verwandelt sich nach und nach meist zu einer galertartigen oben schwimmenden Masse. Drücke diese einfach nach unten und belasse sie im Glas. Schmeiß die Essigmutter auf keinen Fall weg. Sie ist die beste Starterkultur für deine nächsten Ansätze.

Manchmal ist die Essigmutter auch als Ausflockung am Glasboden zu sehen.

So sieht eine Essigmutter aus.