Als Wurzelgemüse bezeichnen wir Gemüsepflanzen die ein unterirdisches, fleischig-verdicktes und nährstoffreiches Rhizom ausbilden welches verzehrt werden kann. Das Rhizom kann eine Knolle oder eine Zwiebel sein.

Der Begriff Wurzelgemüse ist übrigens kein botanisch korrekter Begriff. Er hat sich sprachlich bei uns einfach durchgesetzt.

Wurzelgemüse sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Sie sind sehr nahrhaft und gesund. In ihren Wurzeln speichern die Pflanzen alle wichtigen Mineral- und Inhaltsstoffe.

Wurzelgemüse zählen mit zu den ältesten Lebensmitteln der Menschheit, vermutlich nicht zuletzt deshalb, weil sie sich über einen langen Zeitraum ohne viel Aufwand lagern lassen ohne zu verderben.

Erwiesener Maßen ernährte sich schon der Neandertaler in der Steinzeit von Wurzeln. Es waren allerdings keine kulinarischen Köstlichkeiten wie die, die wir heute aus unseren Gemüsebeeten ernten, sondern er nutzte alles Essbare was sich an Wurzeln finden ließ.

Ab dem Mittelalter wuchs die Bevölkerung rasant und wollte mit Nahrung versorgt werden. Hier begann allmählich die Selektion von Gemüse. Man begann durch gezielte Zucht die Wurzeln dicker und nährstoffreicher zu machen.

Die ansprechenden Farben vieler heutigen Wurzelgemüse kam erst viel später, etwa ab Mitte des 20 Jahrhunderts.

Einige Wurzelgemüse wie etwa die Steck- und Kohlrüben waren lange ein arme Leute-Essen oder das Einzige was zu Kriegzeiten zu bekommen und gut über Winter einzulagern war. Das ist ein Grund, weshalb Rübe und Co in Zeiten des Weltwirtschaftswunders ein nicht sehr gutes Image hatten und wenig kultiviert wurden.

Sie wurden mit den sehr entbehrungsreichen Kriegs- und Nachkriegszeiten in Verbindung gebracht.

Heute erfahren viele Wurzelgemüse eine Comeback.
Es lohnt unbedingt, diese Vielfalt in deinem Gemüsegarten anzubauen. Viele sind kulinarisch wirklich sehr geschmackvoll zu verarbeiten. Von braten über backen, von pürieren bis dampfgaren kannst du fast alles ausprobieren.

So kannst du Wurzelgemüse von ganz fein bis deftig zubereiten. Und es lässt sich mit vielerlei Kräutern kombinieren.

Lass deiner Fantasie beim Kochen doch einmal freien Lauf....