· 

Haferwurzel

Schönheit im Gemüsebeet

Tragopogon porrifolius
Tragopogon porrifolius

Habermark ist eine Pflanzenart aus der Gattung Bocksbärte (Tragopogon) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

 

Haferwurzel ist nicht nur überaus schmackhaft und bekömlich, lässt du das Gemüse zum Saatgut sammeln im Beet stehen, kommt die Pflanze im zweiten Standjahr zu einer wunderschönen Blüte.

Diese erklärt auch ihren Namen 'Purpurbocksbart'.

Weitere Namen unter der sie bekannt ist sind 'Habermark' oder 'Austernpflanze'.

 

Wie bei anderen Bocksbart-Arten unterliegt die Haferwurzel einer tagesperiodischen Bewegung, die Blüten öffnen sich am Morgen und schließen sich um die Mittagszeit.

Die Blütezeit der Haferwurzel ist im Juni und Juli. Die Stängel tragen viele Blütenkörbe.

 

Bei einer Wuchshöhe bis 120cm benötigt sie übrigens einigen Platz im Beet.

 

Nach der Blüte bilden sich wunderschöne, große Samenstände - ähnlich denen eines Löwenzahn. Man nennt die Früchte, also die 'verdickten Enden mit dem Saatkorn Achänen - nussähnliche Schließfrüchte.

Das ganze zarte Gebilde bezeichnen wir als Pappus. Übersetzt aus dem Grichischen ist ein pappos ein „Großvater“ oder auch „Bart“, ein Bocksbart.

 

Aus dem Saatgut, was sich sehr einfach sammeln lässt, aber auch schnell versamt wenn man nicht acht gibt, lassen sich hervorragend für das kommende Jahr neue Gemüsepflanzen ziehen.

Die Blätter lassen sich wie Salat oder Spinat zubereiten. Die Haferwurzel verwende ich allerdings vorwiegend als Wurzelgemüse.

Der Geschmack ist angenehm süßlich, weshalb auch Kinder Haferwurzel mögen. Die Wurzel ist  sehr nahrhaft, was auch ein alemannisches Sprichwort besagt: „Habermark macht d’ Bube stark“.

 

Wenn ich die Pflanze in der Küche verwerte ernte ich die  Pfahlwurzeln im Herbst des ersten Jahres. Im Zweiten verholzen sie und sind nicht mehr zu genießen. Die Wurzeln werden geschält oder mit einer Gemüsebürste ordentlich geputzt. Das ist aufgrund der Wurzelform etwas aufwändiger als bei glatten Wurzeln wie Karotten oder Schwarzwurzeln, aber es lohnt sich. Anschließend dünste, brate oder frittiere ich das Gemüse.

 

Wie alle Wurzelgemüse können Haferwurzeln über den Winter eingemietet werden. Ich lasse sie allerdings einfach im Beet stehen, sie bekommen einen leichten Winterschutz* aus Reisig, damit ich sie bei Frost noch aus der Erde bekomme und ernte nach Bedarf. Was ich nicht verbrauche darf zur Saatgutgewinnung für das kommende Jahr stehen bleiben.

 

*Hier am Niederrhein sind die Winter eher mild mit wenig Bodenfrost und Schnee. In Gegenden mit strengerem Winter empfehle ich die Wurzeln im Spätherbst vor den ersten Frösten aus dem Boden zu holen und einzumieten oder in Sand eingeschlagen dunkel einzukellern. Bei gefrohrenem Boden brechen die eher weicheren Wurzeln schnell auseinander. Eine gute Einkellertemperatur hat hohe Luftfeuchtigkeit und liegt um die 16°C. So halten sich die Wurzeln gut bis Februar frisch.

 

Der gute Standort

  • Sonnig bis halbschattig
  • Tiefgründiger, humoser, steinfreier, leicht feuchter Boden

Die Aussaat

  • von März bis Mai
  • Keimtemperatur 5 bis 16°C
  • etwa zwei bis drei Zentimeter tief direkt ins Freiland
  • innerhalb der Reihe 10 bis 12 cm, zwischen den Reihen 30 bis 35 cm
  • Keimung nach etwa 8 Tagen
  • Bereits nach acht bis zehn Tagen erfolgt die Keimung.
    Nach dem Auflaufen werden die Jungpflanzen in der Reihe auf 5 bis 10 cm vereinzelt.

Die richtige Pflege

  • regelmäßig hacken
  • Beikräuter jäten
  • bei Trockenheit Boden gleichmäßig feucht halten

Fruchtwechsel / Fruchtfolge / Mischkultur

  • Haferwurzeln (und andere Korbblütler) frühestens nach 3 Jahren wieder auf dem selben Beet anbauen
  • Gute Nachbarn sind Lauch, Sellerie, Salat oder Kohlrabi.
  • Ähnlich wie bei Schwarzwurzeln sind Kartoffeln und andere Hackfrüchte eine sehr gute Vorkultur

 

Das Düngen

  • vor der Aussaat etwa 3 bis 4 l/qm reifen Kompost einarbeiten

Ernten

  • ab Ende Oktober, bei offenem Boden den ganzen Winter hindurch

Kommentar schreiben

Kommentare: 0