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Topinambur

Helianthus tuberosus, in diesem Jahr sehr groß
Helianthus tuberosus, in diesem Jahr sehr groß

Topinambur (Helianthus tuberosus) ist eine Pflanze, die botanisch zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) zählt.

 

Schon seit dem 17 Jahrhundert war die Knolle ein wichtiges, kohlenhydrathaltiges Nahrungsmittel in Europa, sowohl für den Menschen als auch als Viehfutter. Sie verdrängte zeitweise sogar die Kartoffeln vom Markt.

 

In manchen Jahren wird Topinambur wirklich groß - wie zum Beispiel in diesem (2022). Mit gut 3 Metern Höhe waren die oberirdischen Triebe schon ein imposanter Hingucker im Gemüsegarten. Ihre Blüte dagegen ist im Verhältnis eher unscheinbar klein. Die enge Verwandschaft zu Yacon und Sonnenblume kannst du daran deutlich erkennen. Es blühen übrigens nicht alle Pflanzen, das ist etwas Sorten abhängig.

 

Spannend ist allerdings, was unterirdisch an den Wurzeln des Topinambur passiert. Im Laufe des Sommers wachsen dort ovalförmige Rhizomknollen. Sie sind innen weiß und außen rosafarben.

An den Spitzen der Knollen sitzen Knospen für die Triebe im nächsten Jahr. Topinambur vermehrt sich also selbst vegetativ durch die Rhizome.


Wichtig!!!

DAS kann übrigens bei einem optimalen Standort zu einem echten Problem werden.

Die Pflanze wuchert enorm und schon Bruchstücke der Rhizomknollen reichen um neu auszutreiben, selbst noch in Folgekulturen als „Durchwuchs“.

In Mitteleuropa verwildert Topinambur häufig und kann – wie andere Neophyten große Probleme verursachen. Sie verdrängen dann heimische Pflanzen, da sie außer Wühlmäusen und Wildschweinen nur wenige Fressfeinde haben.

 

Mein Tipp

Deshalb kultiviere ich die Pflanze ausschließlich in Zementkübeln und achte auch bei der Ernte darauf, das keine Rhizome im Beet liegen bleiben. Ebenso entsorge ich die Wurzelteile überzähliger Pflanzen ausschließlich im Restmüll.

Für die Gesundheit

Nichts desto Trotz sind Topinamburknollen ein sehr gesundes Lebensmittel. Sie enthalten gut verträgliches Inulin, kein Fett, kaum Kalorien, sehr viel Kalium, dazu Calcium, Zink, Phosphor, Magnesium und Selen.

Die Rhizome werden auch 'Diabetiker-Kartoffel genannt, denn Inulin kann einen Teil Insulin ersetzen.
Zudem enthält die Pflanze kein Gluten und kann deswegen auch von Menschen verzehrt werden die an Zöliakie leiden.

Auch für übergewichtige Menschen ist sie eine hervorragende Kartoffelalternative, denn durch eine Menge Ballaststoffe sättigt Topinambur mit nur 79 Kalorien pro 100 Gramm.

 

Der Nachteil

Topinambur hat allerdings auch eine Nebenwirkungen. Es beeinflusst den Magen-Darm-Trakt. So treten bei Menschen, deren Darm sensibel reagiert schon einmal Blähungen auf, in wenigen Fällen auch Bauchkrämpfe. Als Faustregel gelten deshalb zu Beginn 50 bis 100 Gramm frische Knollen pro Tag. Eventuelle 'Pupsereien' gehen dann bald vorüber. Der Körper gewöhnt sich an die neue Nahrung und den „Inulinkick“.

 

Der gute Standort

  • vollsonnig, absonnig

Die richtige Pflege

  • keine kalkhaltigen Böden
  • sandige Böden erleichtern das Ernten
  • keine Staunässe

Das Düngen

  • Bei der Pflanzung eine Kompostgabe ins Pflanzloch reicht für das ganze Jahr

Ernten

  • Mitte Oktober bis Mitte November, vor dem ersten Bodenfrost

Die Überwinterung Pflanze

  • Topinambur ist winterfest

Einlagerung Speicherknollen

  • Erde entfernen
  • Knollen in Sand einschlagen, sie sind bis in den Sommer lagerfähig

In der Küche

Die Schale großer Topinambur-Knollen sind fest und bitter. Deshalb musst du sie vor dem Zubereiten unbedingt entfernen. Die geschälten Knollen schneide ich in dünne Scheiben und lege sie bis zur Weiterverarbeitung in Zitronenwasser, damit sie sich nicht braun verfärben.

Du kannst alles mit ihnen nmachen was mit Kartoffeln funktioniert.

 

 


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