Kleine Wespe - große Arbeiterin

Schwerstarbeit unter dem Steinpflaster

Im Gegensatz zu den Erd- oder Hauswespen die selbst mir lästig sind, kann ich "unsererer" Grabwespe mit Begeisterung bei der Arbeit zusehen.

 

Die Grabwespen sind mit über 260 Arten in der heimischen Fauna vertreten, weltweit dürfte es über 5000 Arten geben. Damit ist es eine recht große Spezies, die wir nicht unbedingt auf dem Schirm haben, da sie - wenn sie nicht gerade bauen, eher unauffällig sind. Kein Wunder den die kleinste dieser Wespen ist lediglich 2 Millimeter lang.

 

Die meisten dieser Insekten bauen ihre Nester für die Aufzucht der Brut indem sie Röhren in einen sandigen Erdboden graben. Daher haben sie ihren Namen.

Aber nicht alle Grabwespen tun dies. Ein Teil nutzt hohle Pflanzenstengel, Zweige oder auch alte Fraßgänge in Holz, etwa die von Käfern.

 

Die Art wie die kleine Wespe in unserem Garten ihre Bruthöhlen anlegt ist schon erstaunlich.

Über fast einen Meter Länge sind zahlreiche Röhrenöffnungen. Ständig fliegt aus den Tiefen ein wenig Sand durch die Öffnungen nach draußen. Sehr lustig anzusehen. Eine kleine Hügellandschaft aus Sand wie an einer Kiesgrube. Passt ja zum Niederrhein...

 

Einige Öffnungen sind verschlossen, nach ein paar Tagen dann wieder geöffnet, dann wieder verschlossen. Das ist kein Zufall, sondern das kleine Insekt versorgt eine fertiggestellte Zelle mit einer erjagten und gelähmten Raupe, legt ein Ei ab, verschließt die Zelle und beginnt mit dem Bau einer neuen Röhre. Nach ein paar Tagen kontrolliert sie die erste Zelle mit der Brut, trägt wieder Raupen ein und verschließt das Ganze erneut um sich einer anderen Brutröhre zu zuwenden. So geht das einige Tage hin und her, bis irgendwann die Röhren verschlossen bleiben.

 

Wenn auch du solche Bauarbeiten im Garten hast kannst du dich glücklich schätzen, denn mittlerweile stehen fast 40% dieser Insekten auf der roten Liste und gelten als gefährdete Art.

Deshalb dürfen bei uns solche "Erdarbeiten" ausgeführt werden.

Wir haben beschlossen uns, statt über immer neue Sandhügel zu ärgern, einfach zu zu schauen und das Spektakel zu bestaunen.

 

 


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