Kaminanzünder die super brennen
Jeder von uns kennt das....
Wir haben doch alle irgendwo Kerzenreste herumliegen, die schon seit langer Zeit ungenutzt ihr Dasein fristen. Daraus kannst du ganz einfach Kaminanzünder herstellen. So mache ich das....
Ich benötige dafür:
- Kerzenreste - eingefärbt oder nicht und ob Stearin oder Bienenwachs ist egal
- Unbehandelte Holzspäne-Reste
- Eine alte Gabel oder ein alter Abschöpflöffel
- Ein altes Messer
- Eine Kochplatte
- Ein alter! Topf
- Flache Schalen die nicht mehr gebraucht werden (etwa Gemüse- oder Pilzschalen)
Späne von seinen zahlreichen DIY-Projekten sammelt mein Mann für mich in großen Tüten. Du bekommst sie sicher beim Schreiner in der Nähe umsonst. Gemüseschälchen fallen in der Regel beim Einkauf an. Kleine Pappkartone gehen ebenso, dann solltest du allerdings eine Folie in den Boden legen, denn ein Teil des Wachses läuft ganz sicher durch den Pappboden.
Tipp Nummer 1
Ich mache die Anzünder nicht im Haus sondern in der Garage oder im Freien, denn es ist fast nicht möglich die Anzünder kleckerfrei herzustellen. Also auch besser alte Sachen anziehen.
Als erstes entferne ich von den Kerzenresten alle Kunststoff-, Papier- und Durchbrennaufkleber.
Die Wachsreste werden nun alle in einem alten Topf bei mittlerer Hitze geschmolzen (nicht kochen lassen). Unbedingt dabei bleiben und Vorsicht walten lassen, denn das geschmolzene Wachs ist sehr heiß! Also bitte Kinder außer Reichweite halten!
Als nächstes fische ich die Dochte aus dem Wachs. Rein theoretisch könnten sie drinnen bleiben, wenn sie allerdings ungünstig liegen lässt sich an dieser Stelle später der Wachsblock kaum in Würfel schneiden.
Nun stelle ich die Herdplatte aus, und lasse alles kurz abkühlen (etwa 5 Minuten).
Als nächstes hebe ich die Späne unter die Wachsmasse. Es lassen sich übrigens relativ viele Späne unterrühren, also nicht zu wenig Späne vom Schreiner mitnehmen.
Die Masse fülle ich jetzt in Gemüseschalen oder ähnliche Behältnisse (hier hatte ich sehr alte, spröde Anzuchtschalen genommen, die ich ohnehin entsorgt hätte). Da sich der getrocknete Block häufig nicht zerstörungsfrei wieder herauslösen lässt, ist es gut Schalen zu verwenden, die nicht mehr benötigt werden. Alternativ legst du in die Schalen eine Folie auf den Boden. So können die Formen weiterverwendet werden, da sich der Wach-Späneblock sehr gut herausheben lässt und die Folie einfach abgezogen werden kann.
Die Masse habe ich durch Druck von oben etwas zusammengepressen und verfestigt.
Das Ganze muss über Nacht auskühlen, damit der Wachs durch und durch fest ist. Er dient quasi als Kleber und für eine lange Brenndauer.
Es entsteht ein fester Block, der aus der Form herausgenommen werden kann.
Fail
Ich habe zuerst versucht aus der Masse Kugeln oder kleine Rollen herzustellen. Das hat bei mir nicht funktioniert, da sich die Masse nicht fest genug zusammenpressen ließ und keine Form annahm. Das mit den Schalen dagegen funktioniert sehr gut.
Jetzt kommt der schwierigste Part: Das Ganze muss in Würfel geschnitten werden.
Ich habe den Luxus eines Mannes mit zahlreichen Arbeitgeräten.
Ich habe das mit einer Kappsäge gemacht.
Das klappt super, allerdings ist das Säuber der Säge danach recht aufwändig.
Wer es von Hand machen möchte dem würde ich empfehlen zu versuchen in die Masse bei halbfestem Zustand mit einem altem Messer Rillen vorzustanzen.
Noch nicht durchschneiden, denn in der Mitte ist der Wachs recht lange flüssig und die Blöcke brechen und zerbröseln ansonsten.
Die Anzünder funktionieren bei mir hervorragend. Das Entzünden dauert zwar etwas länger als bei gekauften Anzündern (am Besten eine Ecke anzünden), dafür ist die Brenndauer so gut, dass das Feuer auf jeden Fall schnell entzündet ist. Eventuelle Wachsreste können nach dem Abkühlen des Kamins ganz einfach in einem Stück entnommen werden.
Eine Nachhaltige Idee, so finde ich.
Tipp Nummer 2
Wer die Anzünder in der Wohnung herstellen möchte sollte unbedingt die Arbeitsfläche mit einer dickeren Folie abdecken. Die feinen Wachsspäne sind fast wie Pulver und wenn sie auf den Tisch fallen lassen sich nur schlecht entfernen. Meist sieht man die kleinen Flecken noch Wochenlang.
Noch gefährlicher ist es, wenn sie auf den Boden fallen. Dieser ist dann wie Schmierseife und die Sturzgefahr sehr hoch.
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