Lecker in der Küche - ein Blickfang im Garten
In vielen Supermärkten wird sie jetzt angeboten - die Kaki.
Dieser Exot lässt sich aber auch im eigenen Garten kultivieren, es gibt sogar Sorten die für die Kübelhaltung geeignet sind.
Grundlegendes
Kaki ist auch unter den Namen Götterfrucht, Sharon, Persimmon, chinesische Quitte oder Kakipflume bekannt. Mit einer Pflaume hat das Ebenholzgewächs allerdings nichts gemein.
Es gibt zwei verschiedne Herkunftsarten:
Diospyros kaki, sie stammt aus Asien und ist für etwas mildere Gegenden geeignet und Diospyros virginiana. Diese stammt aus Nordamerika und ist absolut frostfest.
Gut zu wissen ist, reifen keine Früchte ist es ein Baum der nicht selbstfruchtend ist. Es muss also für eine Kakiernte ein Befruchter gepflanzt werden.
Die zahlreichen Sorten unterscheiden sich durch die Art der Frucht und deren Reifezeit.
Einige sind astringierend und erst nach Frost genießbar, andere können wir Äpfel direkt vom Baum gegessen werden. Geschmacklich sind sie auf jeden Fall alle mit ihrem exotisch-Aprikosenartigen aber süßem Aroma ein Hit.
Wer nicht bis in den Winter mit der Ernte warten will kann entweder auf veredelte Sorten zurückgreifen oder auf Sorten die keine Bitterstoffe enthalten. In der Regel steht dann dort immer: 'Kann vom Baum wie ein Apfel gegessen werden.'
Aussehen und Wuchs
Ein wenig erinnert der Kakibaum an Apfelbäume, allerdings mit deutlich festerem, ledrigen Blattwerk. Die Herbstfärbung ist ein wirklicher Hingucker, zumal der Baum seine Blätter recht spät abwirft. Von einem leuchtenden Gelb über ein schönes Rot bis kurz vorm abfallen zu einem dunklen Braun - optisch sind im Herbst über einen langen Zeitraum leuchtende Farbe zu bewundern.
Lässt man den Baum wachsen wird er gerne 10 Meter hoch und entsprechend ausladend. Glücklicherweise ist er jedoch Schnitt verträglich. Diesen Schnitt mache ich im sehr zeitigen Frühjahr, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Wie Pflaumen treibt er Stammnah zahlreiche Schösslinge. Hier mache ich es wir mir den Pflaumenbäumen...mit einem angeschliffenen Spaten werden sie entfernt.
Standort
Auch wenn häufig gesagt wird Kakis bräuchten einen möglichst warmen, vor kalten Ostwinden geschützten Standort - bei uns steht er frei in einer Windschneise (was sich am Niederrhein eher selten verhindern lässt) und bis jetzt macht es ihm nichts aus. Da die Winter hier eher mild sind bekommt er keinen Winterschutz. Da dies eine Sorte aus Asien ist würde ich in Schneereichen Gegenden allerding eher eine Gattung aus Nordamerika wählen.
Das Bäumchen steht hier in lehmig-schwerem aber humosem Boden und gedeiht prächtig.
Pflege
Im Frühjahr bekommt er - wie alle unsere Bäume und Sträucher eine dicke Packung Kompost auf die Baumscheibe. Das war`s dann für das Jahr.
Kurzfristig schafft die Kaki Trockenheit, allerdings möchte der Baum, sobald Früchte angesetzt sind, ausreichend Wasser, da er ansonsten die Früchte abschmeißt.
Da die Rinde durch ihre dunkelrote Farbe zu Frostrissen neigt bekommt sie bei mir immer im Herbst einen Weißanstrich - wie alle unsere Obstbäume.
Ernte
Abhängig von der Sorte ist der Erntezeitpunkt zwischen Oktober und Januar. Einige veredelte Kakisorten kommen schon im Spätherbst zur Fruchtreife. Die Meisten Sorten benötigen allerding Frost um die astringierende Bitterkeit zu verlieren, die ein pelzig-unangenehmes Mundgefühl hinterlässt. Alternativ kann man die Früchte auch in den Kühlschrank legen oder kurzzeitig (24 Stunden) ins Tiefkühlfach. Dannach werden sie, möglichst ohne sich zu berühren, zum Nachreifen für etwa 14 Tage in die Garage oder den Keller gebracht. Äpfel dazwischen verkürzen den Prozess. Genussreif sind diese, wenn sie auf Druck leicht nachgeben.
Dörren
Um asiatische getrocknete Persimone zu machen - was zugegebener Maaßen sehr lange dauert, dafür müssen die Früchte orange-gelb aber noch unreif fest sein. Belohnt wird man für diesen Aufwand dann aber mit sehr leckerem Trockenobst.
Wer lieber flott im Backofen oder Dörromaten trocknen möchte nimmt hier die reifen Früchte.
Verwendung
Kaki lassen sich vielseitig in der Küche verarbeiten. Ob gedörrt, frisch verzehrt oder zur Herstellung von Konfitüre oder Fruchtpüree und zum Entsaften. Die Verarbeitungsvielfalt ist optimal, denn ältere Bäume tragen in guten Jahren nicht selten bis zu 100kg Früchte - und mehr.
Der Punkt optimaler Reife bei Kaki ist recht kurz und sie werden danach schnell überreif. Dann sind sie innen sehr flüssig. Aber entsorge sie nicht im Kompost, denn das fast flüssige Mark schmeckt kein bisschen gärig oder alt wie bei anderen Früchten. Eine Besonderheit dieser kuriosen Frucht. Besonders lecker in Müsli mit Joghurt oder Quarkspeisen.
Die Kaki ist ein sehr gesundes Winterobst, denn es liefert viele verschiedene Mineralstoffe und Vitamine, gerade in einer Jahreszeit wo diese Spurenelemente n der Regel zu kurz kommen.
Aufgrund des hohen Fruchtzuckeranteils (bis zu 20%) müssen bei einer Diät Kalorien gezählt werden, denn pro 100g bis 150g enthält eine Kaki ca. 72 kcal. Das ist dann schon fast eine kleine Zwischenmahlzeit.
Gut zu wissen
So wie bei vielem Obst üblich, besteht auch die Kaki zu etwa 80 Prozent aus Wasser. Sie enthält allerdings im Vergleich zu anderen Obstsorten sehr viel Fruchtzucker, was auch den für Früchte recht hohen Kaloriengehalt erklärt.
Also nicht unbedingt etwas für Diabetiker.
Kommentar schreiben
Eileen (Mittwoch, 20 November 2024 10:19)
Liebe Heike
Durch Zufall bin ich auf deinen schönen Blog mit den vielen interessanten Beiträgen gestoßen. Mittlerweile besuche ich dich regelmäßig.
Da ich im Garten einen kleinen Kakibaum geerbt habe der aber keine Früchte trägt, habe ich immer gedacht dass das hier aufgrund des Wetters nicht funktionieren würde. Ich wollte ihn schon entsorgen. Jetzt werde ich erst einmal einen zweiten pflanzen und auf eine Ernte hoffen. Ich bin gespannt.
Ganz liebe Grüße aus dem Allgäu.