Gartengeschäfte im Februar
Möhren und Mohrrüben
Möhren oder Mohrrüben werden am schmackhaftesten, wenn sie in einem mürben (weich, bröselig) und lockeren Boden stehen, der mit Sand vermischt ist. Unverwester
Dünger ist ihnen schädlich. Denn ihre Wurzeln können in demselben nicht gerade unter sich gehen, und sie setzten daher Zacken an.
Will man frühzeitig haben; so sät man sie, je nachdem es die Witterung erlaubt, im Januar oder Februar in ein Land, welches vor Winter gegraben worden ist. Die erste Saat kann man etwas dick
machen und gleich jung wegessen. Jeder Pflanze wird dann etwa zwei Zoll Raum gelassen. Die größten zieht man hernach zuerst aus, und die anderen erlangen dadurch Platz, nachzuwachsen.
Will man sie zum Winter aufbewahren: so dürfen sie nicht vor dem April gesät werden. Sie müssen in ein fein gegrabenes Land kommen, und eine Hand breit voneinander stehen. Nach dem einsäen wird
das Land eingetreten (festgetreten) und klar gehackt. Ehe der Same aufgeht, liegt er wohl vier Wochen und darüber. Man muss ihn, wenn man ihn ausstreut, mit Hand vermischen, weil er sich sonst
schwer überall gleich säen lässt.Stehen die Möhren zu dick (dicht), so werden sie beim Jäten, welches fleißig geschehen muß, wenn sie solang als ein Finger sind überall, wo ihrer zu viel stehen,
ausgezogen.Um Michaelis herum (hier gibt es eine Unstimmigkeit des Datums, den Michaelis ist der 29 September), etwa in der Mitte des Oktober, zieht man die Möhren, bei trockener Witterung, weil
sie sich sonst nicht halten, wenn man sie zum Winter haben will, aus, und hebt sie in Kellern auf.
Eine Art früherer Möhren sind Karotten. Diese haben keine so langen Wurzeln, und dienen daher nur zur ersten Aussaat.
Will man junge Möhren im November und Dezember haben: so sät man in der ersten Hälfte des August frühe Karotten in klar gehacktes Land, und tritt den Samen derb ein. Doch darf der Saame nicht so
dick, als im Frühjahr, ausgestreut werden, weil hierdurch das schnelle Wachstum der Karotten gehindert werden würde , da ihnen die nötige Sonne und hinlänglicher Luftzug mangelt.
Wil man sie aber gleichwold dick säen: so muss man die Saat im Anfange des Juln veranstalten, welche Zeit ohnehin noch sicherer ist. Der Saame ksnn einen halben Zoll tief untergeharkt werden. Die
Möhren halten sich bis zum März gut, besonders, wenn sie im Winter mit etwas Pferdemist bedeckt werden.
Melde
Melde verlangt ein gutes Land, und man muss sie ganz dünne in Reihen, die einen Fuß weit voneinander entfernt
sind, säen. Man kann sie, wenn es die Witterung erlaubt, vom Dezember bis zum März säen.
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